Nationalrat bekennt sich zu einheimischem Zucker.

Der Nationalrat hat sich am 3. Mai 2021 in der Sondersession für den Schweizer Zucker ausgesprochen. Konkret stimmte er für einen Mindestgrenzschutz gegenüber dem Importzucker und er unterstützt die Zuckerrübenpflanzern mit der auf fünf Jahren befristeten Beibehaltung der Einzelkulturbeiträge bis 2026. Der Schweizerische Verband der Zuckerrübenpflanzer, die Schweizer Zucker AG und der Schweizer Bauernverband zeigen sich erfreut über den Entscheid, ist er doch ein klares Bekenntnis zur hiesigen Zuckerbranche.

Mit der parlamentarischen Initiative von Jacques Bourgeois stand ein Geschäft auf der Traktandenliste des Nationalrates, das für die gesamte Schweizer Zuckerbranche existenziell ist. So geht es um nichts weniger als den Anbau und die Produktion von Schweizer Zucker in der Schweiz. Dieser wird rund 30% nachhaltiger produziert als Importzucker und stellt ein wichtiges Nahrungsmittel für die Selbstversorgung der Schweiz dar.

Zum einen stand der Grenzschutz zur Debatte, der den einheimischen Zucker vor billigem, oftmals nicht nachhaltig produzierten Importzucker schützt. Der Nationalrat hat den Handlungsbedarf und die Wichtigkeit dieses Instruments für die Zuckerbranche erkannt und zugestimmt. Umstrittener war die Nachfolgelösung für die Einzelkulturbeiträge. Hier stand der Antrag einer Mehrheit der WAK-N, der vermeintlich den ökologischeren Anbauweisen finanziell stärker unter die Arme greifen wollte einer Minderheit gegenüber, die die bis anhin bewährte Unterstützung beibehalten wollte. Der Minderheitsantrag der WAK, welcher die besonders ökologischen Anbauweisen Bio und IP Suisse mit einem, einerseits effektiv höheren Beitrag pro Hektare fördert und anderseits das Volumen des heutigen konventionellen Rübenanbaus erhält, wurde durch einen Einzelantrag von Martina Munz aufgenommen. Der Einzelantrag befristet die Regelung zusätzlich auf fünf Jahre. Diese Kompromisslösung fand im Rat eine breite Mehrheit und der Nationalrat hat den Antrag mit 155 Stimmen angenommen und sich damit für die Erhaltung der Schweizer Zuckerproduktion ausgesprochen. Weiter hat der Rat mit einer grossen Mehrheit eine Kommissionsmotion zur Förderung des Nachhaltigen Zuckerrübenanbaus unterstützt. Der SVZ, die Schweizer Zucker AG und der SBV nehmen die Entscheide erfreut zur Kenntnis.

Das Geschäft ist indes noch nicht abschliessend entschieden. Als nächstes folgt der Ständerat. Die Branche hofft, dass auch er sich von den Argumenten der gesamten Schweizer Zuckerbranche überzeugen lässt und dem Nationalrat folgt.

Andreas Blank

Präsident